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Der Mythos vom „König Kunde“ - Wo gibt`s denn das heute noch?

27.03.2017 | 08:12 | Daniela
Die Ladenkassen werden durch Selbstscannerterminals ersetzt, da drängt sich die Frage auf: Gibt es ihn überhaupt noch, den „König Kunde“?

Die Ladenkassen werden durch Selbstscannerterminals ersetzt und der Self-Check-in und –checkout ist in Hotels und Airports auch schon lange kein Fremdwort mehr. Da drängt sich die Frage auf: Gibt es ihn überhaupt noch, den „König Kunde“?

Bleibt der Kunde König?

Verkaufstrainer, Marketingexperten und auch so mancher Händler seufzt, wenn die Sprache auf den ominösen „König Kunden“ kommt. Als „leere Worthülse“, „angestaubte Metapher“ oder sogar als „missverständlich und teils gefährlich“ wird das Bild vom Kunden als König, dem nicht widersprochen werden darf, hier bezeichnet. Doch was steckt hinter der Königsmetapher? Und welche Bedeutung hat sie heute überhaupt noch?

Hier bin ich Mensch, hier darf ich`s sein!

Diese Aussage von Goethes Faust trifft auf das Verhältnis von Unternehmen und Kunden heute vielmehr zu, als das Bild vom Kunden als König. Denn die Königsfrage lautet: Wie erreichst Du Deine Zielgruppen möglichst direkt, persönlich und auch auf einer emotionalen Ebene? Um hier zu punkten, führen zwar manche Unternehmen einen wahren Marketing-Balztanz auf und buhlen um potenzielle Kunden mit Guerilla- und Erlebnismarketingkonzepten. Der Unterschied zur Metapher vom „König Kunde“ liegt jedoch darin, dass sie dabei immer auf Augenhöhe agieren. Idealerweise
  • wird der Kunde dabei nicht hofiert, sondern ernst genommen.
  • werden seine Reklamationen nicht widerspruchslos hingenommen, sondern führen in einem konstruktiven Gespräch zu einem beiderseitig zufriedenstellenden Ergebnis.
  • wird die devote Haltung in der Kundenkommunkation durch die Erkenntnis ersetzt, dass beide Seiten vom Miteinander profitieren.
  • fühlen sich dadurch beide Seiten motivierter eine gewinnbringende Beziehung zueinander aufzubauen.
  • bildet diese zufriedenstellende Beziehung dann auch die Basis für eine lange Kundenbindung.

Fazit

Es hat also tatsächlich Vorteile, den Kunden nicht als König zu betrachten. Die überkommene Königsmetapher weicht hier dem Bild der „Win-Win-Situation“, von welcher beide Seiten profitieren. Das freut einerseits den Kunden, der sich endlich als Mensch fühlen darf. Andererseits ist aber auch das Verkaufspersonal viel motivierter. Denn nun setzt es sein Fachwissen nicht mehr dafür ein, den maximalen Gewinn aus einer Kundenbeziehungen zu erwirtschaften. Vielmehr steht dann das Bestreben im Vordergrund, individuelle, maßgeschneiderte Lösungen zu erarbeiten, die schließlich zu einer langfristigen, respektvollen und zufriedenstellenden Kundenbindung führen.

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